2020: Ein Lauf-Jahr zum abhaken?

Einschränkungen beim Training und keine Wettkämpfe, so könnte man das Laufjahr ganz schnell zusammenfassen. Wie in fast allen Lebensbereichen hat die Corona-Krise auch den Laufsport durcheinander gebracht. Vor allem den Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln ist es geschuldet, dass bis weit in die Saison kein gewohntes Lauftraining stattfinden konnte und anbetracht der aktuellen Entwicklung ist zu befürchten, dass bald wieder Kontaktbeschränkungen für den öffentlichen Raum ausgesprochen werden, die dann wiederum einem Lauftreff mit zwanzig, dreißig oder mehr Läufern entgegenstünden.

Wie viele andere auch habe ich dieses Frühjahr alleine meine Runden gedreht. Die Motivation dafür kam bei mir anfangs ganz wesentlich aus dem Mangel an Alternativen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung. In den vergangenen Jahren hat man im März und April die Laufumfänge und das Tempo gesteigert und aus der Vorfreude auf die anstehenden Volksläufe die Motivation gezogen, drei- bis viermal pro Woche die Laufschuhe zu schnüren. Schnell war klar, dass 2020 anders werden würde. Trotzdem bin ich gelaufen und hatte Spaß dabei – wie gut, dass ich für meinen Lieblingssport keine Turn- oder Schwimmhalle benötige und eigentlich immer trainieren kann, wenn ich Lust dazu habe.

Kudos: Virtuelles Schulterklopfen

Nicht nur die Laufumfänge habe ich im Frühjahr ausgeweitet, sondern auch mein Engagement auf Strava, der wahrscheinlich beliebtesten Community-Plattform für Radfahrer, Läufer und viele andere Sportarten. Mit der Zeit bin ich so Teil einer virtuellen Gemeinschaft geworden, die zumindest ein Stück weit das Fehlen des Lauftreffs ersetzt hat. An Stelle von Lob für besondere Leistungen, Wettkampferfolg oder dem kameradschaftlichen Schulterklopfer gibt man sich auf Strava Kudos – ein dickes Lob. Mit Kudos ausgezeichnete Aktivitäten sind ein Ausweis dafür, dass auch Laufaktivitäten, die man alleine unternommen hat von der Gemeinschaft registriert und mit Anerkennung belohnt werden.
So sind 2020 viele Läuferinnen und Läufer – zumindest virtuell – näher zusammengerückt, wodurch eine neue Bindung zwischen vielen Läuferinnen und Läufern entstanden ist. Trotzdem freue ich mich darauf, die Eine oder den Anderen meiner Strava-Freunde hoffentlich in der nächsten Saison einmal bei einem Volkslauf zu treffen.

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