Nach der Saison ist vor der Saison

Ja, ich weiß: eigentlich müsste für diese Überschrift fünf Euro ins Phrasenschwein stecken. Aber, auch wenn es noch so abgedroschen ist, es stimmt genauso wie viele andere Plattitüden. Und weil hinter vielen Binsenweisheiten doch ein wahrer Kern versteckt ist, werde ich zukünftig immer wieder über platte Sprüche schreiben, über die Läuferinnen und Läufer vielleicht einmal nachdenken sollten, zumindest alle, die sich für meine Meinung interessieren. 

Aber nun zum eigentlichen Thema: Die Laufsaison – nennen wir die letzten Monate so, auch wenn stattgefundene Wettkämpfe an einer Hand abzuzählen waren – ist vorbei und dies sollten wir auch bei unserem Training berücksichtigen. Oktober und November sind traditionell die Monate, in denen es Läuferinnen und Läufer ein wenig ruhiger angehen lassen können und sollen. Wer im Herbst und Winter durchballert, wird vielleicht schneller, ganz sicher aber früher oder später von einer Verletzung heimgesucht. Es ist sinnvoll, seinem Körper eine Zeit der Erholung zu gönnen, eine Auszeit zur Regeneration. Damit meine ich jedoch nicht, das Training vollständig einzustellen, sondern Geschwindigkeit und Intensität zu reduzieren aber auch auf die Veränderungen der kühleren Jahreszeit eingehen. 

Neben der richtigen Kleidung und geeigneten Schuhen ist die vernünftige Trainingsplanung unumgänglich. Im Herbst und Winter wird die Grundlage für die neue Saison gelegt. Dies klappt allerdings nur, wenn man auch Grundlagentraining macht. Echte Grundlagen legt man bei niedrigem Puls, d. h. bei höchstens 75 % der maximalen Herzfrequenz. Wer zum Beispiel einen Maximalpuls von 185 Schläge/Minute hat, läuft im Grundlagentraining mit einem Puls von 130 – 138 Schlägen pro Minute. Je nachdem wie gut man trainiert ist, sprechen wir in diesem Pulsbereich über eine Geschwindigkeit von 6 – 6:15 Minuten/km. In dieser Geschwindigkeit bewegt man sich im Herbst und Frühwinter überwiegend, damit es nicht ganz langweilig wird können Läuferinnen und Läufer, die einen regelmäßigen Trainingsumfang von mehr als 40 km/Woche haben, mit der Geschwindigkeit spielen, Minutenläufe oder schnelle Dauerläufe in ihren Trainingsplan einbauen. 

Mein Trainingsplan sieht im November und Dezember langsame Läufe vor, mit denen ich meine Grundlagenausdauer trainieren will und hoffe, dass ich meine Trainingsgruppe davon überzeugen kann, mit mir einen “vernünftigen” Weg einzuschlagen.

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